Pflegende Ostergrüße

Der Ricarda-Spirit hält jetzt auch am Gleis 1. Schülerinnen und Schüler aus den Religionskursen haben Ostertütchen mit Hygieneartikel für die Bahnhofsmission Gießen gepackt.

Gießen. Kein Ort des Verweilens, sondern des ständigen Durchreisens. Nach jedem Ankommen folgt ein ständiges Weiterfahren – ob nach Marburg, Siegen oder Kassel, ob nach Fulda, Koblenz, Lich oder Frankfurt. Der Bahnhof Gießen ist ein Knotenpunkt mit zahlreichen Richtungen, ein Knotenpunkt indes auch mit ganz vielen, ganz unterschiedlichen Lebensrichtungen. Und ein Ort der Lebensunterbrechung. Denn unter all dem lauten Geschehen zwischen Ansagen, Einfahrten oder Abfahrten verharrt in eigener Beständigkeit am Gleis 1 die Bahnhofsmission, ein Werk der Ev. Diakonie Gießen. 

Hier erfahren Menschen Hilfe, deren Zug einmal aus dem Gleis gerät. Auch das ist Leben. Gerissene Hosennaht – während man sich auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch befindet. Hier bekommt man Hilfe. Ankommen mit leerem Handy, so dass man niemand erreichen kann. Hier bekommt man Hilfe. Das Umsteigen fällt schwer mit Gepäck und Gehstützen. Hier bekommt man Hilfe. Den letzten Zug verpasst und keine Übernachtungsmöglichkeit. Hier bekommt man Hilfe. 

Ob verletzt, krank, bestohlen, hungrig, durstig oder gar durch Krisen aus dem Gleis geraten: Die über 100 Bahnhofsmissionen deutschlandweit helfen seit über 100 Jahren. Allerdings sind auch sie immer wieder auf Hilfe und Spenden angewiesen. Und die Schülerinnen und Schüler der Ricarda-Huch-Schule haben sich das auch in diesem Jahr wieder angelegen sein lassen. Ob mit Sticker, Pastell- oder Buntstiften – ganz abwechslungsreich sind die knisternden Papiertütchen gestaltet, verbunden mit einem lieben Ostergruß. 

Noch unter der ehemaligen Schulpfarrerin Sabine Roth-Nagel vor einigen Jahren bereits ins Leben gerufen, haben sich auf Anregung des Fachbereichs Religion unter Leitung von Christina Bartsch auch dieses Jahr in ökumenischer Verbundenheit viele Jugendliche aus Religionskursen der Jahrgangsstufen 5, 6, 7, 9, 10, 11 sowie 12 an dieser Aktion beteiligt und in ihre Ostertütchen zahlreiche Hygieneartikel verpackt. 

Und die werden dringend benötigt, wie die Leiterin Elisabeth Njionhou Njomehe betont. Täglich würden an 40 bis 50 Personen Zahnbürsten, Zahnpasten, Shampoos und weitere Hygieneartikel ausgegeben werden. Umso dankbarer ist die Leiterin für die ca. 230 Schüler-Tütchen, die am letzten Schultag vor den Osterferien (22.03.2024) die Religionslehrerinnen sowie Schulpfarrer Christian Stiller übergeben haben. 

Engagiert unterstützt haben dieses Projekt mit ihren Schülerinnen und Schülern von katholischer Seite Sylvia Jentsch-Dauzenroth und von evangelischer Andrea Fiedler, Thea-Maria Dietrich, Kirsten Weber, Christina Bartsch sowie Schulpfarrer Christian Stiller. Dafür ganz herzlichen Dank. An dieser Stelle ebenfalls herzlichen Dank allen Kindern und Jugendlichen aus den Religionskursen sowie allen Eltern für das Mit-Ermöglichen unserer kleinen Ricarda-Osteraktion. (STI) 

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